Leipziger Buchmesse 2025

 

Lesungen im Mendelssohn-Haus Leipzig

Fr , 28.03.2025 um. 19:00 | ca. 90 Minuten
Lesung mit Musik aus Beatrix Borchards Buch "Fanny und Felix Mendelssohn – Zwei Wege. Eine biographische Montage“

Das berühmteste Geschwisterpaar der klassischen Musik!

In dem Buch werden Dokumente – Briefe, Tagebücher, Erinnerungsliteratur, Urkunden, Gesetze, Abbildungen – präsentiert, das Ausgangsmaterial jeder Biographie.

Jede und jeder wird das Buch mit anderen Augen lesen: als Geschichte einer beeindruckenden Familie, die auch über das Erwachsenwerden der Kinder hinaus innig zusammenhält, gleichzeitig jedoch alle in ihren Familienrollen festhält; als Künstlerroman und Künstlerinnendrama; als Geschichte der Forderung zu einer Frau, zu einem Mann zu werden – viele unterschiedliche Lektüren sind möglich.

Vor allem jedoch dokumentiert dies Buch die Geschichte einer Geschwisterliebe, die durch gemeinsame künstlerische Arbeit und Empfindung vermittelt und immer wieder befeuert wird. Leben und Werk beider Geschwister sind eng miteinander verflochten, obwohl die Lebenswege auseinander führten.

Fanny Mendelssohn (1805-1847), ein hochbegabtes Mädchen aus jüdischem Hause, muss zu einer Frau werden. Sie verzichtet gezwungenermaßen auf eine Musikerinnenlaufbahn und nutzt doch jede freie Minute, um zu komponieren. Schließlich entscheidet sie sich gegen das Votum des Bruders (aber mit Unterstützung ihres Mannes), ihre Werke zu publizieren.

Felix Mendelssohn (1809-1847), ein hochbegabter Junge, muss zu einem Mann werden und stellvertretend für das deutsche Judentum seiner Zeit unter Beweis stellen, dass aus einem »Judensohne ein Künstler« (Zelter) werden kann. Er steigt zu einem der anerkanntesten Musiker seiner Zeit auf, als Komponist, als ausübender Künstler, als Organisator.

Die Musikwissenschaftlerin und Schriftstellerin Prof. Dr. Beatrix Borchard veranstaltete u.a. 1997 in Berlin den ersten wissenschaftlichen Kongress zum Wirken von Fanny Hensel geb. Mendelssohn, getaufte Bartholdy und richtete in Hamburg im Rahmen des Komponistenquartiers einen Gedenkraum für die Geschwister ein.


Doris Wendt, Lesung
Beatrix Borchard, Dietrich Olms und Richard Sorg, Moderation
Sophia Maeno, Gesang
Gudrun Franke, Klavier

Veranstalter: Georg Olms Verlags AG

Eintritt frei

Änderungen vorbehalten!

Fr 28.03.2025 um 19:00 | ca. 70 Minuten
Lesung: Martin Prinz liest aus seinem Buch "Die letzten Tage"

Ein erschütternder Tatsachenroman über einen einzigartigen Fall österreichischer Zeitgeschichte

Eine Talöffnung in den Ostalpen, April 1945, die Tage des »Tausendjährigen Reiches« sind gezählt. Innerhalb kürzester Zeit ist es auf ein Nichts geschrumpft, und am Rand dieses Nichts steht die Rote Armee und wartet, bis die Schlacht um Wien entschieden ist. Wo alles längst zu spät ist, aber eben noch nicht alles vorbei, errichtet Kreisleiter Johann Braun sein höchstpersönliches Standgericht, ein privates Mordregime. Willkürlich werden Menschen abgeurteilt, mit denen er oder einer seiner Helfer eine Rechnung offen hat, »politisch Unzuverlässi­ge«, vermeintliche Deserteure, Angeschwärzte, Männer wie Frauen, Ältere und Jüngere, Leute, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind.

Martin Prinz erzählt vom Ungeheuerlichen, nüchtern und den Tatsachen verpflichtet. Das ist möglich, weil den Mördern von damals wenig später der Prozess gemacht wurde. Weil das Monströse in penibler Kleinarbeit aufgearbeitet wurde. Und weil es zwei Menschen, die um ein Haar in das Geschehen verwickelt worden wären, der eine als Täter, der andere als Opfer, ein Leben lang keine Ruhe ließ.

Martin Prinz schreibt Reisegeschichten, Drehbücher und Romane (u.a. Der Räuber und Die letzte Prinzessin). Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Drehbuch-Preis des Filmfestivals in Gijon.

Veranstalter: Jung und Jung Verlag

Eintritt frei

Änderungen vorbehalten

Sa, 29.03. 2025 16:00 | ca. 80 Minuten
Lesung Emil und die Detektive von Erich Kästner

Lesung mit Steffi Böttger und Matthias Bega

3 EUR für Kinder bis 14 Jahre
5 EUR für Erwachsene

Sa , 29.03.2025 um 19:00 | ca. 120 Minuten
Katja Adler: „Rolle rückwärts DDR?“ – Wie unsere Freiheit in Gefahr gerät

Was bedeuten Demokratie und Freiheit in einer von Krisen geschüttelten Zeit?

Wider einer gespaltenen Gesellschaft! Das Nachdenken über Wörter, über Leben in der DDR und das Leben im vereinten Deutschland nach 1989, über Identitätskrisen und -zuschreibungen beschäftigt seit Jahren immer mehr Menschen in Ostdeutschland. Fragen nach einer ostdeutschen Identität, nach Entwertungen von Biografien und einem Abgehängtsein sind unüberhörbar. Dabei ist auffallend, dass immer mehr Menschen im Osten Deutschlands in ihrer Erinnerung die DDR verklären. Der Verlust von Freiheit im Überwachungsstaat und somit ein eingeschränktes Leben geraten immer mehr in Vergessenheit, so dass im wahrsten Sinn des Wortes eine „Rolle rückwärts“ zu beobachten ist, die zunehmend auch zum gesamtdeutschen Phänomen wird. Die Politikerin Katja Adler, 1974 in Eisenhüttenstadt geboren und seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages, legt ihrem Buch ihre authentischen Erfahrungen und Erlebnisse auf ihrem Weg von Ost nach West zugrunde. Auf der Basis einer von ihr in Auftrag gegebenen Umfrage zum Thema „Erinnern sie manche Fehlentwicklungen im heutigen Deutschland an das, was sie in der DDR erlebt haben“ sowie zahlreicher Recherchen entwirft sie ein breites Panorama ost- aber auch westdeutschen Lebensgefühls und erhebt warnend ihre Stimme, was passiert, wenn die Freiheit in Gefahr gerät. Angesichts einer Welt, die immer mehr Spaltungen unterworfen ist, stellt sie im Schlusskapitel des Buches eine Aufgabe, die Ost und West gleichermaßen betrifft: 35 Jahre nach dem Mauerfall braucht es eine ehrliche Bestandsaufnahme zur gemeinsamen Aufarbeitung der gesamtdeutschen Teilungsgeschichte.

Zu dieser Veranstaltung, mit der wir die Reihe „Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Gespräch“ weiterführen, laden wir Sie herzlich ein.

Katja Adler: wurde 1974 in Eisenhüttenstadt geboren. Nach dem Abitur machte sie an der FH für öffentliche Verwaltung in Bernau ihren Abschluss als Dipl.-Verwaltungswirtin (FH). Neben ihrer Vollzeitbeschäftigung studierte sie an der FU in Hagen Psychologie, Politik und Recht, mit Abschluss als Magister Artium. 2010 trat sie in die FDP ein und arbeitete bis zu ihrer Wahl 2021 in den Deutschen Bundestag in verschiedenen Landesministerien in Schwerin und Mainz. Sie ist zweifache Mutter.

Prof. Dr. Ilse Nagelschmidt, Moderation, ist Professorin für Neuere und Neueste Literatur an der Universität Leipzig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Deutsch-Deutsche Literatur nach 1989, DDR-Literatur, Gender Studies, Literatur des 20. Jahrhunderts und Exilliteratur.

Veranstalter: Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Eintritt frei

Änderungen vorbehalten

Sa , 29.03.2025 um 19:00 | ca. 90 Minuten
Lydia Mischkulnig "Beau Rivage: eine Rückkehr"

Der Völkerrechtler Karl Ofcarek kehrt von einem Einsatz aus Afghanistan nach Genf zurück. Die Ankunft gerät zur Heimsuchung. Ein kraftvoller, vielschichtiger Roman über die Suche nach dem eigenen Platz in einer brüchigen Welt.

Hotel Beau Rivage, schönes Ufer: Hier landet Karl nach seiner Rückkehr und soll seinen Bericht für das Internationale Rote Kreuz ablegen. Er war ein Jahr lang in Afghanistan, hat Einsätze und abgeschobene Menschen betreut. Jetzt ist er selbst der Rückkehrer – und fühlt sich fremd. Seine Frau hat ihn nicht vom Flughafen abgeholt, seine minderjährige Tochter ist in Nöten und ein zwielichtiger Bekannter seines Vaters will ihn in dubiose Geschäfte verwickeln.

Karl, der einst als Weltverbesserer loszog, ist mit einer Realität konfrontiert, in der das Gute keinen Platz zu haben scheint. Globale und private Zwänge vermengen sich. Was wäre »die beste aller Welten« für Karl? Lydia Mischkulnig erzählt von den leisen, unerhörten Momenten, in denen das Leben auseinanderbricht und sich neu formt. Ein kraftvoller, vielschichtiger, spannender Roman über Familie, Liebe und die Suche nach dem »eigenen« Platz in einer brüchigen Welt.

Lydia Mischkulnig, Lesung Beau Rivage: eine Rückkehr
Ludwig Lohmann (Programmleiter Leykam Verlag), Moderation

Veranstalter: Leykam Verlag

Eintrittt frei

Änderungen vorbehalten